Für viele ist es ein Kindheitstraum: Im Cockpit eines Flugzeugs zu sitzen, durch die Wolken zu gleiten und Reiseziele zu erkunden, die für viele unerreichbar scheinen. Doch der Job als Pilot hat auch seine Herausforderungen – vom anspruchsvollen Auswahlverfahren bis hin zum Leben im Schichtdienst. Wir verraten dir, welche Wege ins Cockpit führen, welche Voraussetzungen man mitbringen muss und welche Aufgaben und Schwierigkeiten dich als Pilot erwarten.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, um Pilot zu werden?
Damit es ins Cockpit gehen kann, müssen angehende Pilotinnen und Piloten eine Reihe an Voraussetzungen erfüllen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Von körperlicher Leistungsfähigkeit bis geistiger Belastbarkeit werden Kandidatinnen und Kandidaten genau unter die Lupe genommen, bevor sie die Steuer in die Hand nehmen dürfen.
Welchen Schulabschluss brauche ich, um Pilot zu werden?
Da die Ausbildung zum Piloten nicht nur praktische Flugstunden, sondern auch umfassende theoretische Inhalte einschließt, ist der Schulabschluss für viele Fluggesellschaften ein wichtiges Auswahlkriterium. Vor allem Bewerberinnen und Bewerber mit einem Abitur in der Tasche haben gute Chancen, sich in der anspruchsvollen Theorieausbildung durchzusetzen. Doch auch mit Fachhochschulreife oder einem guten Realschulabschluss ist der Einstieg möglich. Besonders glänzen kannst du mit guten Noten ın Fächern wie Mathematik, Physik und Englisch.
Die Flugmedizinische Untersuchung
Bevor angehende Pilotinnen und Piloten ihre Ausbildung antreten dürfen, steht eine gründliche Überprüfung ihrer körperlichen und geistigen Fitness an. Die medizinische Tauglichkeitsprüfung der Klasse 1 ist dabei für alle Kandidatinnen und Kandidaten verpflichtend. Hier wird geprüft, ob Bewerber den Anforderungen des Berufs auch langfristig gewachsen sind – körperlich, psychisch und mental. Diese Prüfung umfasst unter anderem Seh- und Hörtests, EKG, Blutuntersuchungen sowie eine Einschätzung der psychischen Belastbarkeit – und entscheidet letztendlich darüber, ob du zur Pilotenausbildung zugelassen wist.
Wie läuft die Pilotenausbildung ab?
Den wahrscheinlich spannendsten Part der Pilotenausbildung machen die praktischen Flugstunden aus. Doch bevor es ins Cockpit geht, wartet erst einmal ein intensiver Theorieblock – ganz nach dem Motto: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. In dieser ersten Phase lernst du alles, was du über Luftfahrt wissen musst, von Aerodynamik, Navigation und Flugmeteorologie bis zu Luftrecht, Flugplanung, Technik und noch vieles mehr. Die Inhalte haben es in sich, bilden aber die Grundlage für sicheres und verantwortungsvolles Handeln in der Luft – und sorgen dafür, dass du auch in herausfordernden Situationen einen kühlen Kopf bewahrst.
Nachdem du das Gelernte bei Prüfungen unter Beweis gestellt hast, beginnt endlich der praktische Teil der Ausbildung. In Begleitung erfahrener Fluglehrer:innen sammelst du erste Erfahrungen in der Luft, zunächst auf Schulungsflugzeugen, später im Simulator oder komplexeren Maschinen. Hier lernst du, wie du das Flugzeug startest und landest, aber auch wie du dich in Notfallsituationen verhältst und diese auch bei schlechten Wetterbedingungen souverän meisterst. Am Ende der praktischen Ausbildung steht der sogenannte Skill Test, eine praktische Flugprüfung, bei der du vor einem Prüfer deine Fähigkeiten im sicheren Steuern des Flugzeugs unter Beweis stellen musst. Hast du diese letzte Hürde überwunden, hältst du auch schon deine Pilotenlizenz in der Hand.
Wie lange dauert die Pilotenausbildung?
Die Dauer der Pilotenausbildung hängt stark davon ab, welchen Weg du wählst. Für Berufspilot:innen, die eine vollständige und intensive Ausbildung durchlaufen, dauert der Prozess in der Regel zwischen 18 und 24 Monaten. Diese Zeit umfasst sowohl die theoretische Schulung als auch die praktischen Flugstunden, die eng aufeinander abgestimmt sind. Privatpiloten, die oft neben Beruf oder Studium fliegen lernen, benötigen meist mehr Zeit – zwischen sechs Monaten und zwei Jahren – abhängig davon, wie oft sie fliegen können. In jedem Fall ist viel Geduld und gute Planung gefragt, denn gerade bei ungünstigen Wetterbedingungen kann es vorkommen, dass Flugstunden nicht wie geplant stattfinden.
Was kostet die Ausbildung zum Piloten?
Kommen wir zum Knackpunkt des Ganzen: Die Pilotenausbildung ist eine große Investition – nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell. Die Kosten für eine umfassende Ausbildung zum Berufspiloten können schnell zwischen 70.000 und 150.000 Euro liegen. Dabei sind nicht nur die Flugstunden, sondern auch Theorieunterricht, Simulatortraining, medizinische Untersuchungen und Prüfungsgebühren enthalten. Doch die Investition lohnt sich – vor allem für alle, die Leidenschaft und Durchhaltevermögen mitbringen und bereit sind, ihren Traum vom Fliegen zu verfolgen.
Wenn du an Luftfahrt interessiert bist, solltest du auch unseren Beitrag „Welche Verkehrsmittel sind die sichersten?“ lesen, um mehr über Sicherheit in der Luftfahrt zu erfahren.