Wer regelmäßig fliegt, kennt das Gefühl: Plötzlich beginnt das Flugzeug zu wackeln, Getränke schwappen über, und die Anschnallzeichen leuchten auf. Turbulenzen gehören zu den häufigsten Gründen, warum sich Passagiere in der Luft unwohl fühlen – vor allem, wenn es stärker ruckelt. Doch wie gefährlich sind diese Luftbewegungen wirklich? In diesem Beitrag schauen wir uns an, was hinter Turbulenzen steckt, warum sie entstehen und ob Grund zur Sorge besteht.
Was sind Turbulenzen?
Auch wenn sich Turbulenzen während des Flugs manchmal beunruhigend anfühlen, sind sie in den meisten Fällen vollkommen harmlos – und ein ganz normaler Teil des Fliegens. Sie entstehen, wenn das Flugzeug auf unruhige Luftschichten trifft, also auf Zonen, in denen sich Luftmassen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit oder Richtung bewegen. Solche Bedingungen können durch Temperaturunterschiede, Wetterphänomene wie Gewitter, Luftströmungen in Gebirgsnähe oder durch starke Höhenwinde entstehen.
Dabei fühlt sich die Bewegung im Flugzeug oft wie ein kurzes Ruckeln oder leichtes Schütteln an – vergleichbar mit kleinen Unebenheiten auf einer Straße. Aber keine Sorge, Pilotinnen und Piloten sind bestens geschult, um Turbulenzen sicher zu meistern, und moderne Flugzeuge sind so konstruiert, dass sie auch stärkeren Luftbewegungen problemlos standhalten.
Welche Arten von Turbulenzen gibt es?
Auch wenn es sich für Passagiere oft einfach nur wackelig anfühlt, steckt hinter den meist unberechenbar scheinenden Turbulenzen meist ein klar definierter Auslöser. Je nachdem, wo und wie sie entstehen, unterscheidet man verschiedene Arten von Turbulenzen.
Clear-Air-Turbulenzen (CAT): Diese Turbulenzen kommen wortwörtlich wie aus dem Nichts. Keine Wolken, kein Gewitter, einfach plötzliches Geruckel irgendwo über 20.000 Fuß. Auslöser sind meist Jetstreams – schnelle Luftströme hoch oben, die das Flugzeug so richtig durchschütteln können. Sie sind schwer vorherzusehen und können ziemlich nervenaufreibend sein – vor allem Piloten. Trotzdem: Sie klingen schlimmer, als sie sind.
Thermische Turbulenzen: Tagsüber, vor allem über Land oder in warmen Regionen, kann die Sonne die Erdoberfläche stark aufwärmen. Die aufsteigende Warmluft sorgt dann für kleine Luftwirbel, die das Flugzeug leicht durchschütteln können. Diese Art der Turbulenz tritt besonders oft bei Flügen über Land oder in wärmeren Regionen auf – zum Beispiel beim Start, bei der Landung oder beim Überfliegen von Bergen und Wüsten.
Mechanische Turbulenzen: Gebirge, große Gebäude oder auch mal ein Wald – alles, was dem Wind im Weg steht, kann für Unruhe sorgen. Die Luft wird abgelenkt und es entstehen Verwirbelungen, die sich als leichte Turbulenzen bemerkbar machen. Vor allem bei Flügen über bergiges Gelände sind sie häufig. Auch wenn sie etwas ungemütlich sein können, sind sie völlig normal und ungefährlich.
Wetter- bzw. Frontalturbulenzen: Diese entstehen an Wetterfronten, etwa wenn warme und kalte Luftmassen aufeinandertreffen – oft begleitet von Regen, Gewitter oder starker Bewölkung. Sie sind für Passagiere besonders auffällig, werden aber vom Pilotinnen und Piloten früh erkannt und wenn möglich großräumig umflogen. Moderne Flugzeuge verfügen außerdem über präzise Wetterradars, um solche Zonen sicher zu meiden.


Was tun bei Flugzeugturbulenzen?
Auch wenn Turbulenzen selten gefährlich sind, können sie unangenehm sein. Doch mit ein paar einfachen Verhaltensregeln lässt sich die Situation etwas entspannter gestalten.
1. Anschnallen: Auch wenn das Anschnallzeichen nicht leuchtet: Bleib am besten angeschnallt, solange du auf deinem Platz sitzt. Die meisten Verletzungen durch Turbulenzen passieren nämlich nicht durch die Luftbewegung selbst, sondern weil Menschen – oder Gegenstände wie Koffer oder Getränkewagen – ungesichert durch die Kabine geschleudert werden.
2. Ruhig sitzen bleiben: Keine Last-Minute-Toilettengänge oder spontane Gangtouren! Denn gerade bei Turbulenzen ist dein Sitz der sicherste Ort im Flugzeug. Sich im Gang zu bewegen kann nicht nur für dich, sondern auch für andere Passagiere und das Kabinenpersonal gefährlich werden.
3. Keine heißen Getränke: Heißgetränke wie Tee oder Kaffee können bei plötzlichem Ruckeln schnell zur Verbrennungsgefahr werden. Warte lieber, bis sich der Flug wieder beruhigt hat, bevor du deinen wohlverdienten Beruhigungstee genießt.
4. Ablenkungen schaffen: Kopfhörer auf, Musik an, Podcast oder Film starten – alles, was dich aus dem Grübeln herausholt, kann WUnder wirken. Gerade auf längeren Flügen helfen gute Unterhaltung und eine angenehme Routine dabei, Turbulenzen gelassener zu nehmen.
Anschnallen und abheben!
Turbulenzen gehören zum Fliegen einfach dazu – auch wenn sie oft unangenehm oder beängstigend wirken können. Wichtig zu wissen ist: Sie sind in der Regel völlig ungefährlich und stellen für moderne Flugzeuge kein Problem dar. Wenn du unsere goldenen Verhaltensregeln befolgst, wird selbst ein holpriger Flug mit Turbulenzen zu einem sicheren und spannenden Erlebnis.
Steht dein erster Flug an oder möchtest du deine Reise einfach so entspannt wie möglich gestalten? Dann lies auch unsere Tipps für den ersten Flug durch!











